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Die Denver Broncos zählen nach einigen mageren Jahren zu den Topteams für die Saison 2022. Hauptgrund dafür ist die Ankunft von Quarterback Russell Wilson.
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Die Denver Broncos zählten nach einigen mageren Jahren auf dem Papier zu den Topteams für die Saison 2022. Hauptgrund dafür war die Ankunft von Quarterback Russell Wilson.
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Wilson ist damit ein weiterer Star-Quarterback, den die Denver Broncos in ihrer Historie von außerhalb importiert haben. Eine Tradition, die mit John Elway Anfang der 80er Jahre begann. Doch wer warf die Pässe zwischen diesen zwei Legenden als Starter?
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JOHN ELWAY (1983-1998): Der legendäre Quarterback der Denver Broncos war der erste Pick im Draft 1983 … aber von den Baltimore Colts! Ein Team, für das er ausdrücklich nicht spielen wollte.
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Und das teilte Elway dem Team auch lange vor dem Draft schon mit und drohte damit, Baseball für die New York Yankees zu spielen, die ihn 1981 bereits in Runde 3 gedraftet hatten. Die Colts zogen ihn dennoch in der Hoffnung auf einen Trade.
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Nach einigen gescheiterten Verhandlungen einigte sich Baltimore schließlich mit den Broncos auf einen Deal - Elway für O-Liner Chris Hinton (4. Pick 1983), QB Mark Herrmann und den Erstrundenpick der Colts 1984.
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Was folgte, war eine grandiose Hall-of-Fame-Karriere. Elway führte die Broncos fortan dreimal in den 80er Jahren in den Super Bowl, verlor jedoch jeweils deutlich gegen die Giants, Redskins und 49ers.
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Ganz am Ende seiner NFL-Karriere gelang Elway aber dennoch der ganz große Wurf: Er gewann mit Denver die Super Bowls XXXII und XXXIII gegen Green Bay respektive Atlanta und trat dann als Super Bowl MVP im Jahr 1999 ab.
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2011 wurde Elway schließlich General Manager der Broncos und gewann mit dem Team Super Bowl 50, auch dank eines genialen Schachzugs ein paar Jahre später … seit 2021 ist er Teampräsident.
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BRIAN GRIESE (1999-2002): Mit einem Drittrundenpick im Draft 1998 zogen die Broncos ein Jahr vor Elways Abschied dessen Nachfolger aus Michigan. Dort war der Sohn vom früheren Dolphins-Hall-of-Famer Bob Griese Teamkollege eines gewissen Tom Brady.
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Berühmt war seine Zeit in Denver aber nicht. Griese startete zwar von 1999 bis 2002, wenn er nicht verletzt war, doch der große Durchbruch gelang ihm nicht. Er wurde einmal in den Pro Bowl gewählt, erreichte aber auch nur einmal die Playoffs (2000).
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Ab 2003 spielte er dann noch für die Dolphins, Bucs, Bears und nochmal Bucs bis 2008, aber eben meist als Ersatzmann für verletzte Starter. Danach war er TV-Experte für College Football, ehe er ab 2020 für 2 Jahre Monday Night Football kommentierte.
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Seit 2022 ist er nun der Quarterbacks Coach der San Francisco 49ers unter Kyle Shanahan, nachdem er für die Broncos unter dessen Vater Mike gespielt hatte.
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JAKE PLUMMER (2003-2006): Auf Griese folgte Jake The Snake, der als Free Agent von den Arizona Cardinals kam. Jene zogen ihn 1997 in der zweiten Runde des Drafts. In sechs Jahren in der Wüste stellte er zahlreiche Franchise-Rekorde auf.
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Bei den Broncos ging der betont lockere Typ - was Coach Mike Shanahan des Öfteren auf die Palme gebracht haben soll - zwar nicht in die Geschichtsbücher ein, legte jedoch ordentliche Leistungen hin und erreichte in 3 von 4 Jahren die Playoffs.
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Nach 2 2. Plätzen in der AFC West mit je 10 Siegen gab es jeweils herbe Klatschen in Indianapolis im Wildcard Game. 2005 jedoch gelang den Broncos nach einer 13-3-Saison Historisches: Plummer und Co. brachten Tom Brady die erste Playoff-Niederlage bei!
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Im Championship Game war dann aber gegen die Pittsburgh Steelers Schluss. Plummer verabschiedete sich schließlich 2006 mit einer weiteren Winning Season (9-7), verpasste jedoch die Playoffs. Er schaffte es einmal in den Pro Bowl (2005).
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JAY CUTLER (2006-2008): Mit dem 11. Pick insgesamt im Draft 2006 zogen die Broncos Jay Cutler von Vanderbilt. Und dieser ebenfalls eher schwierige Typ mit dem starken Arm übernahm noch in seiner Rookie-Saison von Plummer für 5 Spiele.
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Seine zwei vollen Saisons als Starter (2007, 2008) verliefen jedoch eher enttäuschend und brachten keine Playoffs. Er selbst schaffte es 2008 in den Pro Bowl, doch mit dem Ende der Ära Shanahan war dann auch Cutlers Ende besiegelt.
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2009 übernahm Head Coach Josh McDaniels und tradete Cutler in einem schockierenden Move nach Chicago für den dortigen Backup Kyle Orton. Cutler spielte dann 8 Jahre in Chicago und eines in Miami.
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In der Folge trat er in der Reality Show "Very Cavallari" seiner mittlerweile Ex-Frau Kristin Cavallari auf und betreibt seit 2021 einen Fleisch-Abo-Service namens "CUTS" sowie einen Podcast namens "Uncut".
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KYLE ORTON (2009-2011): Ortons stets wechselhafte Karriere, in der er schon in Chicago zwei Jahre als Starter und eines als Backup absolviert hatte, setzte sich in Denver als zweieinhalbjähriger Starter nahtlos fort. Auf eine 8-8 folgte eine 4-12-Saison.
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Orton begann dann auch noch 2011 als Starter, wurde aber nach 5 Starts abgelöst und schließlich entlassen. Er landete dann in Kansas City, wo er für den verletzten Alex Smith die Saison zu Ende brachte.
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In der Folge war Orton noch zwei Jahre Backup in Dallas und ein Jahr als letztlicher Starter (12 Starts) bei den Bills (2014). Danach beendete er seine Karriere.
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TIM TEBOW (2010-2011): Ein echter Schocker im Draft 2010 war der Erstrundenpick von Florida-Star-QB Tim Tebow, den McDaniels noch verantwortete. Nachdem er zunächst eine Gimmick-Waffe war, durfte er am Ende 3 Spiele starten - nach McDaniels’ Entlassung.
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2011 übernahm Head Coach John Fox und der ließ nach Ortons Degradierung Tebow starten, was zu einem wundersamen Playoff-Einzug nach einer 8-8-Saison (1. in der AFC West) führte. Legendär: Der Walk-Off-TD auf Thomas gegen die Steelers im Wildcard Game!
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Anschließend ging man in New England unter und beendete das Tebow-Abenteuer schnell wieder. Er wurde zu den Jets getradet und war dort dann wieder die Gimmick-Waffe. Es war seine letzte Saison (2012).
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Danach versuchte er sich bei diversen anderen Teams, schaffte es aber in keinen aktiven Kader mehr und startete dann eine professionelle Baseballkarriere bei den New York Mets, die auch nirgendwo hin führte. Heute TV-Experte bei ESPN für College Football
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PEYTON MANNING (2012-2015): Einem geschenkten Gaul … dachte sich GM Elway und ergriff die Chance, den Superstar der Colts - das Team, das Elway einst ablehnte - nach einjähriger Verletzungspause und Entlassung zu verpflichten.
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Und Elway lag richtig - Manning hatte noch einiges im Tank! Der Sheriff führte die Broncos stets in die Playoffs und legte 2014 eine Fabel-Saison mit mehreren Rekorden (55 TD, 5477 YDS) hin. Dazu erreichte er gleich im zweiten Jahr (2013) den Super Bowl.
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Dieser allerdings geriet im kalten New York zum Debakel gegen die Legion of Boom der Seahawks. Ausgerechnet in seiner letzten NFL-Saison, in der Manning dann verletzungsbedingt und mit verminderten Fähigkeiten wackelte, gelang doch noch der große Wurf.
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Die Broncos erreichten unter Head Coach Gary Kubiak angeführt von Superstar-Edge-Rusher Von Miller Super Bowl 50 und schlugen dort die Panthers. Manning ritt anschließend mit seinem zweiten Triumph nach 2006 als Champion in den Ruhestand.
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Seither ist er weiter als Werbestar bekannt und seit der Vorsaison als Kommentator bei ESPN. Zudem hat er eine eigene Doku-Serie namens "Peyton’s Places" bei ESPN+. Manning ist einer der größten Medienstars der NFL.
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BROCK OSWEILER (2015, 2017): Der "Brockstar" (2. Runde 2012) durfte zwischenzeitlich 2015 ran, als Manning angeschlagen war. Doch es fehlte die Spielintelligenz, sodass Peyton trotz schwachem Arm wieder ran durfte und auf dem Feld coachte.
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Nach einem für Houston teuren Intermezzo bei den Texans und Browns kehrte er 2017 für 4 Starts nochmal zurück, blieb aber auch dann blass. Versuchte sich 2018 nochmal in Miami, danach war Schluss.
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TREVOR SIEMIAN (2016-2017): Der 2015er Siebtrundenpick übernahm nach Osweilers Abgang - die Broncos wollten jenen durchaus halten, doch Houston bot mehr. Und die mageren Jahre gingen wieder los.
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Mit Siemian gelang immerhin 2016 eine 9-7-Bilanz, doch Playoffs waren seither nicht mehr drin. Siemian wurde dann 2017 auch schon wieder abgelöst, dann schon unter Head Coach Vance Joseph in dessen erster von zwei Saisons.
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Für Siemian ging es 2018 per Trade zu den Vikings, wo er hinter Kirk Cousins nicht spielte. 2019 wechselte er als Free Agent zu den Jets als Backup von Sam Darnold und 2020 pendelte er von der Titans-Practice-Squad zu den Saints, machte aber kein Spiel.
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2021 machte er dann ein paar Spiele für die Saints nach Jameis Winstons Verletzung, fasste dort aber auch nicht Fuß. Mittlerweile ist er Backup von Justin Fields in Chicago.
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PAXTON LYNCH (2016-2017): Eigentlich sollen in dieser Liste nur längere Starter erwähnt werden, aber Lynch muss man auch nennen. Lynch war einer der größten Fehlgriffe Elways als GM. Er war der Erstrundenpick 2016, war jedoch katastrophal.
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Machte ganze 4 Spiele insgesamt für Denver und war danach noch 2019 im Kader der Steelers ohne Einsatz. 2021 spielte er für die Saskatchewan Roughriders in der CFL und seit 2022 ist er für die Michigan Panthers in der USFL aktiv.
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Seine bisherigen Leistungen dort unter dem früheren Rams- und Panthers-Coach Jeff Fisher waren alles andere als berauschend.
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CASE KEENUM (2018): 2018 versuchte sich Journeyman Case Keenum in Denver. Er startete die komplette Saison, nachdem er zuvor beim Minneapolis Miracle in den Playoffs 2017 für die Vikings mitgeholfen hatte.
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Für Keenum war es die sechste NFL-Saison, die zweite als Vollzeit-Starter. Die Broncos beendeten sie 6-10. Danach zog er weiter nach Washington und war zuletzt zwei Jahre Backup in Cleveland. 2022 spielt er für Buffalo.
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JOE FLACCO (2019): Mit dem neuen Head Coach Vic Fangio versuchten die Broncos dann, die Manning-Magie neu zu entfachen und holten sich Veteran Joe Flacco per Trade von den Ravens. Flacco hatte immerhin einen Super Bowl gewonnen mit Baltimore.
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Flacco begann ordentlich, verlor jedoch sechs seiner acht Starts. Dann verletzte er sich schwer am Nacken und verpasste den Rest der Saison. Es folgte seine Entlassung. Wechselte 2020 zu den Jets, wo er nach Zwischenstopp in Philly wieder ist.
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DREW LOCK (2019-2021): Per Zweitrundenpick kam 2019 Lock nach Denver. Er übernahm dann auch nach Flaccos Verletzung und startete weite Teile der Saison 2020. Vollends überzeugte er aber auch nicht.
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Stattdessen führte er die Broncos zu zwei weiteren Losing Seasons mit dem Tiefpunkt 2020 (5-11), als er die Liga mit 15 Interceptions anführte.
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Lock war danach noch ein Jahr Backup und wurde 2022 Teil des Trades, der einen neuen Quarterback aus Seattle nach Colorado brachte … Ob Lock dort eines Tages startet, ist noch offen.
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TEDDY BRIDGEWATER (2021): Bridgewater kam nach durchwachsenem Jahr in Carolina zu den Broncos und sollte als Game Manager sein Team wieder in ruhige Fahrwasser führen. Er spielte grundsolide, mehr aber auch nicht.
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Die Broncos beendeten die Saison 7-10, was Fangio schließlich den Job kostete. Bridgewaters Vertrag lief aus und er heuerte schließlich als Backup bei den Miami Dolphins an.
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RUSSELL WILSON (ab 2022): Die Broncos versuchten viel, um einen weiteren Star zu importieren und überzeugen schließlich die Seahawks von einem Trade für mehrere Picks, Lock und Tight End Noah Fant für Superstar-QB Russell Wilson.
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Jener Wilson, der 2013 mit den Seahawks gegen Denver seinen bislang einzigen Super Bowl gewann. Wilson macht die Broncos sofort zu einem Titelanwärter und bringt einiges an Starpower mit.
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